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Grenzgang in Biedenkopf

Grenzgang in Biedenkopf - das ist ein Fest, das seinesgleichen in deutschen Landen sucht. Alle sieben Jahre wird an drei Sommertagen die Grenze des Biedenkopfer Stadtwaldes von vielen tausend Bürgern und Gästen in einem Zug, der von traditionellen Gestalten angeführt und begleitet wird, begangen.

Grenzgang

Traditionsbewußtsein, Freude am Feiern und Fröhlichsein, Liebe zur Heimat und zum Wald sind an den drei Tagen aus allem zu spüren, was sich in Biedenkopf abspielt. Es ist ein uralter Brauch, den man in der Bergwaldstadt an der oberen Lahn alle sieben Jahre wieder aufleben läßt. Es hat seinen sinngemäßen Ursprung in den Grenzbegehungen der Germanen, wie sie schon Julius Cäsar beschrieb und lebte im Mittelalter neu auf, als noch keine Kataster und Steine die Grenze markierten.

Aus dem Jahre 1525 stammt die älteste noch vorhandene Urkunde über einen Grenzstreit. 1693 wird zum ersten Male über eine Grenzbegehung in Biedenkopf berichtet. Auf ihren stattlichen Waldbesitz am Südrand des Sauerlandes waren die Biedenkopfer seit eh und jeh stolz und die Nachbarn neidisch. Sie versuchten in alten Zeiten immer wieder, die Grenzmarkierungen zu ändern und den Biedenkopfern ein Stück Wald zu nehmen. Das brachte die selbstbewußten Bürger Biedenkopfs auf den Plan. Alle sieben Jahre - zeitweise auch öfter - riefen sie die gesamte Einwohnerschaft, die fürstlichen Verwaltungsbeamten und Richter zusammen und luden dazu die Schultheiße und Räte der Nachbargemeinden ein, um strittige Grenzfragen an Ort und Stelle zu klären. Aus dieser zweckbedingten Grenzbegehung wurde ab 1839 ein großes Volksfest, das durch seine Eigentümlichkeiten und die bis heute erhalten gebliebene Urwüchsigkeit alle begeistert. Träger des Festes sind die Männergesellschaften und Burschenschaften, die sich einige Monate vor dem Fest zusammen schließen, ihre Führer wählen und nach einem alten, fein ausgeklügelten Reglement die Vorbereitungen zusammen mit dem Grenzgangskomitee treffen.

Die interessantesten Gestalten des Grenzgangs sind der Mohr, die beiden Wettläufer und die Sappeure. Der furchterregend angemalte Mohr und die peitschenknallenden Wettläufer hatten früher die Aufgabe, die Bewohner der Nachbargemeinden zu schrecken und sie davon abzuhalten, Grenzsteine zu versetzen. Die Sappeure, in Waldarbeitertracht gekleidet, hieben mit ihren langen Äxten die Grenzschneisen auf. In ihren bunten Uniformen geben diese Figuren heute dem Fest ein besonderes Gepräge. Der Mohr führt tanzend mit seinem langen Säbel den Zug an, die Wettläufer umkreisen ihn pausenlos mit lautem Peitschenknallen, während alles, was laufen kann, an den drei Tagen morgens über die Grenze geht. Auf einem idyllisch gelegenen Waldplatz wird an den drei Tagen Rast gemacht.

Einem mittelalterlichen Heerlager gleicht so ein "Frühstücksplatz". Die Männergesellschaften und Burschenschaften finden sich um ihre Fahnen zusammen, und schnell sind bei hervorragendem einheimischen Bier alle eine große fröhliche Gemeinschaft. Jeder Streit muss an den Grenzgangstagen begraben werden. Das will ein uraltes ungeschriebenes Gesetz. Für Stimmung und Frohsinn sorgen neben den zahlreichen Musikkapellen auch der Mohr und die Wettläufer. Sie führen die Gäste und die aus allen Teilen der Welt gekommenen ehemaligen Biedenkopfer zum Grenzstein, um sie zu " huppchen". Das heißt: Sie werden von kräftigen Männerarmen dreimal auf den Grenzstein gesetzt, wobei der Mohr die Worte spricht: "Der Stein - die Grenze - in Ewigkeit."
Komitee, Führer, Mohr und Wettläufer führen nach der Frühstücksrast zusammen mit den Forstbeamten den Zug weiter über Stock und Stein des Grenzweges und nachmittags zum Festplatz, wo das fröhliche Treiben bei Tanz und Unterhaltung fortgesetzt wird. Die eigentliche Grenzbegehung findet an drei Vormittagen statt, aber die Vor- und Nachfeiern verschiedener Art ziehen sich im Grenzgangsjahr vom Frühjahr bis in den Spätherbst.

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